Vielfalt
Sprachvielfalt kompetent begleiten
Die Vielfalt unserer aktuellen sprachlichen und kulturellen Gesellschaft spiegelt sich auch in den Kindertagesstätten wider. Kinder bringen unterschiedliche Biografien, Sprachen und damit einhergehende Sprachkenntnisse mit in die Kindertagesstätte. Das Ziel der inklusiven Frühpädagogik besteht darin, Kinder entsprechend ihren individuellen Kompetenzen, Ressourcen und Voraussetzungen im Kontext ihrer Lebenssituation wahrzunehmen. Ziel dieser Fortbildung ist den pädagogischen Fachkräften zu zeigen, wie sie diese Sprachvielfalt aktiv, sensibel und professionell begleiten können.
Im Vordergrund steht die Frage, wie die Erstsprachen der Kinder wertschätzend eingebunden und gleichzeitig die Bildungssprache gezielt gefördert werden kann. Es werden Kenntnisse zur Sprachentwicklung bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern vermittelt und gezeigt, wie eine alltagsintegrierte Sprachbildung gelingen kann, ohne zusätzliche Belastung im Tagesablauf zu verursachen. Außerdem bietet die Fortbildung einen Raum, die eigene Haltung gegenüber Mehrsprachigkeit zu reflektieren. Ziel ist, pädagogische Fachkräfte darin zu bestärken die sprachliche Vielfalt in ihrer Einrichtung statt als Herausforderung als Ressource zu sehen und jedes Kind in seiner sprachlichen und kulturellen Identität zu fördern.
Mehrsprachigkeit
Zunehmend kommen Kinder mit einer anderen Muttersprache in die Kita und lernen die deutsche Sprache im Kita-Alltag. Im Modul “Mehrsprachigkeit” wird fundiertes Fachwissen über den mehrsprachigen Spracherwerb in der Kindertageseinrichtung/ Kindertagespflege vermittelt. Es wird sowohl auf typische Verläufe und Phänomene als auch auf individuelle Unterschiede im Spracherwerbsprozess eingegangen. Hartnäckige Mythen über Sprachen und Mehrsprachigkeit (Überforderung, Sprachmischungen, “leichte” und “schwierige” Sprachen) werden dabei unter die Lupe genommen. Auch Fallbeispiele aus der Kitapraxis sowie individuelle Tipps für eine optimale Unterstützung beim Deutscherwerb in der Kindertagesstätte gehören zu zentralen Inhalten des Moduls.
Sprache und Vorurteilsbewusste Bildung
Sprache dient nicht nur im Bereich der Inklusion zur Benennung von eigenen Bedürfnissen, den Gefühlen der Anderen oder dem Hinterfragen von Themen, die die Kinder in ihrem Lebensalltag bewegen. Aber vor allem hier ist es äußerst wichtig Kinder zu befähigen, die emotionale Dimension von Sprache zu erleben und als Vorbild und Begleiter*in im Sprach- bzw. Wortschatzerwerb tätig zu sein. Kinder entnehmen aus ihrer Umgebung Botschaften und integrieren sie in ihr Selbst- und Weltbild.
Die Fortbildung adressiert zentrale Fragen zur Stärkung der Identität aller Kinder, zur Förderung von Vielfaltserfahrungen, zur Anregung kritischen Denkens über Vorurteile und Diskriminierung sowie zur Unterstützung von Kindern beim Umgang mit Einseitigkeiten. Gemeinsam mit einer Sprachberaterin werden die Teilnehmerinnen ihre eigenen Fragen zum vorurteilsbewussten Denken und Handeln untersuchen und Praxisbeispiele sowie Reflexionseinheiten aus den Büchern in ihre pädagogische Arbeit integrieren. Thematische Schwerpunkte werden entsprechend den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen gesetzt.